Mittelurbach - Es gehört zur langjährigen Tradition der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Waldsee, dass sie sich mit all ihren Abteilungen um Kirchweih (Kirbe) der Öffentlichkeit präsentiert. In diesem Jahr geschah dies mit unterschiedlich simulierten Rettungseinsätzen vor Ort in Bad Waldsee beim Rathaus, in Michelwinnaden im Burghof, in Haisterkirch beim Klosterhof, in Mittelurbach bei der Spedition Robert Wolf und in Gaisbeuren beim Tennisheim. Auffallend viele Zuschauerwaren gekommen. Das prächtige Spätsommerwetter spielte dabei auch eine Rolle.
Begonnen hat die dreitägige „Tour der Bad Waldseer Feuerwehr“ am Samstagnachmittag mit einem Rettungseinsatz der Jugendfeuerwehr im Areal zwischen dem Klosterhof in Haisterkirch und der Zehntscheuer. Aus einem Tor des Ökonomiegebäudes quoll Rauch und das angenommene Feuer breitete sich aus. „Vermisste Personen halten sich im brennenden Objekt auf“,lautete der Einsatzbefehl. Es zeigte sich, dass die 24 Jugendlichen, die momentan der Jugendfeuerwehr angehören und zentral jeweils donnerstags im Feuerwehrzentrum (Ballenmoos) beschult werden, gut vorbereitet sind für Löscharbeiten wie für den Rettungseinsatz, um Personen bergen zu können.
Bürgermeister Roland Weinschenk, Stadtkommandant Alos Burkhardt, Feuerwehrangehörige aller Abteilungen sowie Feuerwehrmutter Conny Zehrer konnten sich vom guten Ausbildungsstand persönlich überzeugen und lobten nach der Vorführung vor zahlreichem Publikum den Feuerwehrnachwuchs.
Am Sonntag ist dann der große Tag der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Michelwinnaden. Dieser Tag beginnt schon morgens mit einem unterhaltsamen Frühschoppenkonzert im Burgsaal. Zur Mittagszeit war der Saal und das Foyer proppenvoll, denn der bekannt reichhaltige Mittagstisch und das leckere Kuchenangebot locken seit Jahren Gäste aus der gesamten Region an.
Am frühen Nachmittag zeigten die Michelwinnader Floriansjünger vor vielen Zuschauern wie eine Rettungsaktion bestens gelingen kann, wenn nach einem Unfall Personen im Fahrzeug eingeschlossen sind und Türen nicht geöffnet werden können. Mit modernsten Rettungsscheren, und Spreizgeräten wurde eindrucksvoll vorgeführt wie ein Auto geöffnet wird und die Personen herausgeholt und gerettet werden. Auch Bürgermeister Roland Weinschenk und Ortsvorsteher Frieder Skowronski durften testen, wie solche Rettungsgeräte funktionieren.
Am Kirbemontag folgten dann die Schauübungen der Abteilungen von Haisterkirch, von Mittelurbach, von Reute-Gaisbeuren und zuletzt von der Abteilung Stadt.
In Haisterkirch wurde eine Unfallrettung auf dem Haisterkircher Rathausplatz gezeigt.Ein Auto war auf einen Traktor aufgefahren. Personen waren eingeklemmt. Die Rettungsaktion lief ähnlich wie in Michelwinnaden ab. In Mittelurbach galt es für die Abteilung der Mittelurbacher Feurwehr wiederum Personen aus total verrauchten Gebäuden der Spedition Wolf zu retten. Dabei wurde auch gezeigt wie ein Schaumteppich zur Brandbekämpfung eingesetzt wird. Ein Brand war auch im Tennishein in Gaisbeuren ausgebrochen. Sehr starke Rauchentwicklung. Auch hier demonstrierten die Feuerwehrleute der Abteilung Reute-Gaisbeuren, wie sie vorgehen, um Menschen in Sicherheit zu bringen und den Brand zu bekämpfen.
Hunderte Schaulustige, vor allem viele Kinder, hatten sich auf dem Bad Waldseer Rathausplatz versammelt, um die Rettungsaktionen im und beim Rathaus zu verfolgen. Rauch drang durch eine Fensteröffnung des Sitzungssaal. Personen zeigten sich am Fenster. Erstmals wurde vorgeführt, wie ein Rettungskissen schnell mit Luft gefüllt und dann Personen, die durch eine Rettungsmaßnahme aus dem Innenbereich nicht erreicht werden können, sich mit einem Sprung retten könnten.
Mithilfe der Drehleiter wurden dann zwei Personen über den Rettungskorb sicher zur Erde gebracht und dann von der Sanitätsgruppe in Empfang genommen und betreut.
Kreisbrandmeister Oliver Surbeck war bei allen Montagsübungen dabei und war auch voll des Lobes über die gezeigten Rettungseinsätze.
Neu war bei den Kirbemontag-Übungen, dass jeweils vor Ort Feuerwehrkameraden für langjährige ehrenamtliche Dienste mit Urkunden und Präsenten ausgezeichnet wurden. In Reute-Gaisbeuren wurden für 30- oder über 30-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet:
Max Bachmann, Georg Sonntag und Josef Wild.
Zu den ersten Gratulanten gehörte auch Ortsvorsteher Franz Spehn.
Text und Bilder: Rudi Martin