Arnach - Traditionsgemäß spielt der Förderverein zur Jugendausbildung des Musikvereins Arnach e.V. in der Weihnachtszeit Theater. Früher im Löwensaal, seit vielen Jahren in der Turn- und Festhalle Arnach. Nun feierte der Verein mit dem Stück „Verliebt, verlobt, verlogen“ Premiere.
Die Fäden für das Lustspiel des Inzighofener Bürgermeisters Bernd Gombold laufen bereits zum achten Mal bei Matthias Tapper als Spielleiter zusammen, der zum nunmehr 19. Mal auch selbst mit auf der Bühne steht. „Mit den Proben begonnen haben wir gleich nach dem Show- und Stimmungsabend,“ erzählt der Regisseur, der in diesem Jahr in seiner Rolle als Schlagerstar, dessen Stern zu sinken beginnt, viel Emotionen auf der Bühne ausleben darf. Noch länger mit dabei ist Gebhard Baumann, der in diesem Jahr in der Rolle des Dorfbürgermeisters brillieren kann: Er geht bereits in seine 31. Saison.
Zum Inhalt: Zunächst ist Karin Schlaule, die Frau des Bürgermeisters, überglücklich: Der Star soll zu ihr ins Dorf kommen, sie ist der größte Fan des Schlagersängers „Rosso Rossini“ und Vorsitzende des „Rosso-Fanclubs“. Marlies Hoch spielt die Gastwirtin und stets die Übersicht bewahrende „Mutter der Kompanie“ mit viel Feingefühl.
Der Haken an der Sache: Rosso kommt in Begleitung eines Fernsehteams bei dem die skrupellose Regisseurin Greta, mit bekannt „großer Gosch“ gespielt von Tanja Hummel, das Sagen hat. Kameramann Tom (Jens Neubauer) entpuppt sich als mutiger Mann mit Herz. Der Star soll allerdings am selben Tag kommen, an dem Tochter Conny (selbstbewusst und manchmal auch trostbedürftig gespielt von Lisa Hummel) ihren Verlobten Charly, von Alexander Menig als gerissenen „falschen Fuffziger“ dargestellt, vorstellen will. Karins Ehemann Karl, der Bürgermeister, von Gebhard Baumann als blasiert auftretenden Dorfschultes mit Amtskette angelegt, will die willkommene Publicity natürlich nutzen und inszeniert großspurig einen Empfang mit Feuerwehr und Schulkindern für die Ankunft des Schlagersängers. Doch nicht Rosso fährt im dicken Schlitten vor, sondern Charly. Dieser gibt zwar anfangs den Traum-Mann, bis er seine Ziele erreicht hat, erweist dann aber als richtiger Hallodri. Als der echte Star, nach einer Autopanne schwerlich als solcher zu erkennen, eintrifft geht es rund: die ehrgeizige Filmregisseurin Greta hat nur eines im Sinn: Quote machen. Dafür hat sie auch noch die Schauspielerin Sonja Sonne als angebliche Verlobte Rossini´s („Fake News lassen grüßen“) engagiert. Lucia Braun gibt diese an Selbstüberschätzung leidende Zicke, als wäre es ein Teil von ihr. Doch in Wahrheit sind die Beiden, die tatsächlich einmal ein kurzes Techtelmechtel miteinander hatten, wie Hund und Katze.
Der Knüller der Inszenierung ist allerdings Lisa Gottschling als neugierige und geschwätzige Nachbarin Else, die mit ihrem Running Gag, ihren Tupperschüsseln immer versucht Essen abzugreifen („ist für den Hund“) und aus dem Chaos ihren eigenen Vorteil zu ziehen. Kein Wunder, dass sie beim Schlussapplaus zur beliebtesten Darstellerin gekürt wurde.
„Sex sells“ so lautet eine der Maximen in der Medienbranche. Folglich durfte eine solche, natürlich nur angedeutete Szene, zwischen Greta und Charly nicht fehlen, die danach zu mächtig Action auf der Bühne führte und manchem Darsteller ein etwas onduliertes Aussehen verlieh. Dialoge und Timing passten bei der Premiere, alle Darsteller zeugten von einer guten Probenarbeit und einer gelungenen Regie. Zwar war die Premiere nicht ganz ausverkauft, aber das Publikum, das gekommen war, fühlte sich in den zweieinhalb Stunden bestens unterhalten.
Seinen Teil zur Unterhaltung beitrug auch ein kleines Ensemble des musikalischen Nachwuchses, zu dessen Förderung die Mitglieder des Vereines Theater spielen. Das Quintett spielte in den Pausen die berühmtesten Weihnachtsklassiker und stellte dabei sein Können unter Beweis.
Die weiteren Vorstellungen von „Verliebt, Verlobt, Verlogen“: So. 29.12.2019 14.00 Uhr und 20.00 Uhr, Mo. 30.12.2019, 20.00 Uhr. Freitag 03.01.2020, 20.00 Uhr. So. 05.01.2020, 14.00 Uhr und 20.00 Uhr.
Text und Bilder von Uli Gresser
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