Haidgau/Unterschwarzach - Beim Herbstkonvent des Alemannischen Narrenring (ANR) waren am vergangenen Samstag alle 87 Zünfte in der Turn- und Festhalle in Haidgau vertreten. Höhepunkt des Konvents war die Versammlung abschliessende Aufnahme der Narrengilde Unterschwarzach als Vollmitglied in den Zusammenschluss von Narrenzünften, -gesellschaften und -gilden aus dem süddeutschen Raum, dessen Verbreitungsgebiet von Oberkochen im Norden bis Rorschach in der Schweiz im Süden und von Dillingen im Osten bis Taisersdorf im Westen erstreckt. Bild: v.l.n.r. Daisendorfer Sumpfgeist neu, sein Vorgänger, der Ahuser Glöpfer und der neue Ulmer Folterknecht.
Zweimal im Jahr treffen sich die Mitglieder des ANR, um Organisatorisches und Formalles zu besprechen oder neu zu gestalten. So standen auf der Tagesordnung dieses Herbstkonvents , der von der Haidgauer Narrenzunft Chadaloh bestens organisiert wurde, wieder die unterschiedlichsten Punkte, wie zum Beispiel die Berichte des Vorstands, die Verabschiedung des Haushaltplanes, die Vorstellung neuer Zunftmeister bzw neuer Narrenfiguren oder die Neuregelung von Aufnahmekriterien für Bewerberzünfte.
Nach dem musikalischen Auftakt durch die Hoigamer Schtroßa-Hup´r begrüßte der im Frühjahr neugewählte Präsident Augustin „Gusti" Reichle die Zünfte. Haidgaus Ortsvorsteher Franz Ritscher, selbst langjähriger Zunftmeister der Chadaloh, stellte in einer kurzen Ansprache die gastgebende Gemeinde Haidgau vor und überbrachte die Grüße von Bad Wurzachs Bürgermeisters Roland Bürkle.
Nach den Berichten das vergangene Narrenjahr von Narrenmeister, Präsidium und Ausschüssen und nachdem sich die neugewählten Zunftmeister von ANR-Zünften der Versammlung präsentiert hatten, stellte Schatzmeister Fridolin Aierstock den Jahresabschluss und den Haushaltsplan für das zukünftige Jahr vor. Dank transparenter Kassenführung konnte der Schatzmeister auch ein im hohen fünfstelligen Bereich liegendes Minus erklären und da auch die Kassenprüfer, die Ringfilzer des ANR, ihm eine einwandfreie Kassenführung attestierten, stand einer einstimmig erfolgten Entlastung des Präsidiums, geleitet durch Ehrenpräsident Charlie Maier, nichts mehr im Wege. Auch die Annahme des neuen Haushaltsplanes erfolgte im Anschluss einstimmig.
Ebenso wurden die Neuen Fasnetsfiguren, der Folterknecht der NZ Ulm, der überarbeitete Sumpfgeist der NZ Daisendorf und das neue Jugendhäs, der Ahuser Glöpfer, der NZ Ahausen wurden einstimmig genehmigt.
Grosses Thema beim Thema Ringtreffen des ANR in Weingarten war die Organisation und die Umsetzung der Fernsehübertragung des Narrensprunges im SWR Fernsehen. Die Aufnahmekriterien wurden geändert: Zukünftig werden keine Bewerbungen von Hexenzünften zur Aufnahme mehr zugelassen sein. Dies wurde von der Versammlung mit 51 Ja stimmen befürwortet, das gesamte Paket der Aufnahmekriterien wurde einstimmig verabschiedet.
Ebenso einstimmig wurde auch die neue Ehrenordnung des ANR verabschiedet. Die Konvente im Jahr 2015 werden in Hofs (Frühjahr) und Eberhardszell (Herbst) stattfinden.
Absoluter Höhepunkt des Konvents wurde die Aufnahme als Vollmitglied der Narrengilde „Schwaaz´r Buutz" aus Unterschwarzach. Angeführt von der Musikkapelle Haidgau begeisterten die Hästräger die anwesenden Zunftoberen mit ihrem Auftritt. Zunftmeisterin Michaela Moos freute sich nach der Überreichung der Ehrenurkunde durch Präsident Gusti Reichle sehr, erinnerte aber in ihrer Dankesrede auch an die Verdienste ihres Vorgängers im Amt, Paul Riss der an diesem Tag nicht anwesend sein konnte. Dank ihrer Patenzünfte den Ellwangener Bawald-Bohle und den Uttenweiler Pflug-Raicher, wurden die Unterschwarzacher nach dem Durchlaufen der üblichen Wartezeiten nun endlich als Vollmitglied aufgenommen.
Text und Fotos Uli Gresser