Bad Wurzach/Eggmannsried - Hermann Gütler, Inhaber der Stelzenmühle bei Eggmannsried stellt klar, dass es für die Haushalte absolut keinen Grund gibt, sich mit übermäßig viel Mehl einzudecken.
Bisher gingen nämlich nur 5 Prozent der Produktion an Mehl in den Verkauf. 30 Prozent des produzierten Mehles wurde im Holzbau zur Herstellung von Bioklebstoffen verwendet, eine Methode, die übrigens bereits die alten Ägypter kannten. Und dieser Produktionszweig ist aufgrund der Coronakrise derzeit so gut wie stillgelegt. Der Rest der Produktion geht in die Lebensmittelproduktion, also zu Bäckereien und weiteren weiterverabeitenden Betrieben.
Hermann Gütler stellt klar: „Wir hatten im vergangenen Jahr eine Traumernte. Die Mehlsilos sind voll bis obenhin.“ Der Knackpunkt in der Produktionskette sind die Verpackungsmaschinen, die derzeit Tag und Nacht laufen. Gütler sagt: „Wir beschränken uns derzeit auf die Grundsorten, weil die Umstellung der Verpackungsmaschinen zuviel Zeit kosten würde.“ Er bittet daher um Verständnis, dass nicht jede Sorte lieferbar ist. Aber in zwei Wochen sei auch das erledigt.
Regionalmärkte wie die von der BAG oder die Raiffeisenmärkte werden auch in den nächsten Wochen immer mit genügend Mehl beliefert. „Wir schwimmen fast im Mehl.“ Vor Weihnachten steigt die Nachfrage für Mehl normalerweise auf das dreifache des üblichen Wertes an, derzeit liegt die Nachfrage beim zehnfachen(!) zum sonst üblichen.
Aus verständlichen Gründen hat Hermann Gütler seinen Mühlenladen derzeit geschlossen, aber ist sicher: „Das Mehl geht uns in dieser Situation nicht aus!“
Bericht und Bild: Ulrich Gresser