Eggmannsried
Unterschwarzach/Eggmannsried
- Einen außergewöhnlichen Konzertabend gab es am Samstag in der Turn- und Festhalle in Unterschwarzach mit den Eggmannsriedern und Unteressendorfern Musikanten.

Mit über 60 aktiven Musikern machte der Musikverein Unteressendorf gleich einen imposanten optischen Eindruck auf der Bühne. Nach dem ersten Stück der Gäste begrüßte Vorstand Albert Grimm die Ehrengäste. Darunter befanden sich Bürgermeister Roland Bürkle, Ortsvorsteher Franz Kraus mit Gattin, Musikdirektor Hans Herle und Pfarrer Notz.

Zum gemeinsamen Konzert war es gekommen, weil die Eggmannsrieder 2006 beim Eisbärenfest in Unteressendorf zu Gast waren und an diesem Abend der Gegenbesuch stattfand.

Ansagerin Tanja Nünke verstand es, die Musikstücke prägnant anzusagen. Zum Stück 'Purple and Gold', dem Eröffnungwerk, wusste sie, dass es sich hierbei um eine Auftragskomposition handelte, die für ein Schuljubiläum geschrieben worden war. Das Gefühl der Hoffnung hat Komponist Kurt Gäble in 'Lichtblicke' verarbeitet. Das Publikum konnte Inspiration und Hoffnung beim Genuss desselben daraus schöpfen.

Hier kratzen die Unteressendorfer dann auch schon die Kurve in die gehobene Unterhaltungsmusik. Wie hoch eine kleine Trompete spielen kann, zeigte und bewies der Solist Patrick Christ bei 'The Rose'. In 'Mancini-Magic' gaben die Musiker um Dirigent Rüdiger Vinzelberg die bekannstesten Melodien des berühmten und erfolgreichen Filmmusik-Macher Henri Mancini zum Besten.

Die Tenorhorn-Solistin Gudrun Kneer brachte manchen Zuhörer zum Staunen. Virtuos und präzise spielte sie die 'Kozlova-Polka' aus dem Repertoire der Blaskapelle Gloria. Schade, dass in diesem konzertanten Rahmen keine Zugabe gefordert wurde. Als Abschlussmarsch hatten die Gäste den Marsch 'Salemonia' ebenfalls aus der Feder der Isnyer Komponisten Kurt Gäble aufgelegt.

Bei den anschließenden Dankesworten von Vorstand Stephan Hofmeister bedankte sich dieser für die Einladung zum Konzert und lud gleichzeitig Konzertgäste und gastgebende Kapelle zum traditionellen Eisbärenfest nach Unteressendorf im Januar ein. (Näheres dazu finden Sie hier)

Als Zugabe hatten die Musiker aus der Nachbargemeinde das Stück 'Gaucho' vorbereitet. Eine gymnastische Übung für Posaune, die Vorstand und gleichzeitige Solist launisch ansagte. Eine zweite Zugabe war natürlich fällig - Hoch Heideckburg im forschen Tempo bildete den Abschluss des ersten Konzertteils.

In der Pause mussten erst einmal gut die Hälfte der Stühle auf der Bühne weggeräumt werden. Wer jetzt jedoch glaubte, weniger Sound zu Gehör zu bekommen, wurde schnell eines besseren belehrt. Selbstbewusst gaben die 29 Eggmannsrieder um Dirigent Bernd Butscher ihre Konzertwerke zum Besten. Mit 'A little Opening' eröffneten sie den zweiten Konzertteil. Sandra Gütler führte durch das Programm, das unter dem Motto 'Filmmusik' stand.

'Silverado' brachte Westernmusik in die Festhalle und Cowboys und -girl auf der Bühne das Flair musikalisch eindrucksvoll rüber. Der Kampf zwischen Gut und Böse mit Happy End beschrieb das Stück 'Rhapsodia' von Robert Finn. Hier war das ganze Orchester gefragt. Dirigent Bernd Butscher bewies, dass er auch ohne Dirigentenstab dirigieren kann. Er forderte den verdienten Respekt für seine Kapelle vom Publikum und wartete geduldig, bis Ruhe eingekehrt war.

'Avatar' - Musik aus dem gleichnamigen Film und monumentales Werk bewies, dass sich auch wenig Musiker und Musikerinnen eindrucksvoll präsentieren können. 'Auf Adlers Schwingen' war dann Abschluss des offiziellen Konzertprogrammes. Vorstand Albert Grimm bedankte sich bei allen helfenden Händen und überreichte Dankesgeschenke. Daran anschließend gab er bekannt, dass er nach 33 Jahren sein Amt als Vorsitzender im Musikverein Eggmannsried abgegeben hatte. Das neue Vorstandsteam Thomas Auzinger, Franz Merk und Florian Straub stellte er gleich vor.

vs200Es war dann Stefan Scheffold, sein Weggefährte im Verein, der die Aufgabe hatte, Albert Grimm gebührend zu verabschieden. Dass bei 33 Jahren Vorsitz einiges an Zeit und Aufwand für den Verein zusammen kommt, ist klar. Dies aber in Worte zu fassen ist kaum möglich. In seiner herzlichen Rede erzählte Stefan Scheffold von einigen Meilensteinen in der Amtszeit von Albert Grimm. So war er mitverantwortlich, dass Frauen in die Kapelle aufgenommen wurden, die Tracht wurde in seiner Amtszeit angeschafft, er hatte 5 Mal einen Dirigentenwechsel zu organisieren und ist immer noch derjenige mit der höchsten Probenquote von allen. Einfach ein perfektes Vorbild für alle.

Wer Albert Grimm kennt, weiss, wie bescheiden dieser ist. Mit einem 'ezt langets scho' nahm er sein Geschenk des Vereines in Empfang. Seine Musikanten zeigten ihre Anerkennung in dem allesamt aufstanden und ihm applaudierten.

Die Zugaben - in Eggmannsried traditionell Polkas - 'Zärtlichkeiten' und 'Jugendstreiche' bildeten dann den Abschluss für einen emotionalen Konzertabend.

 

Text und Fotos Anja Vinçon

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